La Châtre (19. August)
Heute sind wir von Le Châtelet aus 32km gelaufen.
Wir sind wieder drei. Einen älteren Pilger, etwa in dem Alter von mir, Jacky, haben wir in der privaten Herberge von gestern getroffen. Er hatte ursprünglich die Wanderwege gehen wollen, die, wie Ihr von meinen Beschreibungen der Wanderwege in Deutschland her ja ausgiebing kennt, mordsumständlich geführt sind und für Pilger, die ein weit entferntes Ziel haben, nicht sinnvoll sind.
Wir drei sind also in der früh bei strömendem Regen losgegangen, immer so in viertelstündigem Abstand. Erst Corinne, dann Jacky, schließlich ich, von wegen des ausgiebigen Frühstücks. Ich dachte ich würde Jacky nie wiedersehen.
In Châteaumeillant stehe ich gegenüber der großen, wuchtigen Kirche bei einem Briefkasten und schreibe grade noch ein paar Zeilen auf eine Karte, als ich "Siegfried" hörte. Es waren die beiden. Sie hatten sich auf der Strecke getroffen und sind gemeinsam weiter gegangen. Hier aßen und tranken sie etwas. Ich hatte viel Obst dabei, kehrte also nicht ein, sondern aß meine Banane und eine Orange auf unter einem Dach.
Immer wieder regnete es, manchmal schauerartig, manchmal ein bißchen, aber fast ständig mußte man die Kaputze auf dem Kopf haben. Erst am späteren Nachmittag konnte ich die Regenjacke ausziehen.
Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Die Felder sind durch Hecken unterteilt und Wiesen mit weidenden weißen Rindern, Stieren und Kühen wechseln sich mit abgemähten Getreidefeldern, umgeackerten Feldern und großen Sonnenblumenfeldern ab. Die Sonnenblumen sind jetzt schon reif und lassen ihre Köpfe hängen.
So sehe ich das Jahr auf meiner Wanderung vergehen...
Siegfried
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