Najera (27. September)
Alle sind schon weg. Ich bin ziemlich als letzter aufgebrochen, wollte auch noch in die Kirche in Najera schauen.
Eine ältere Señorita wies mir den Camino. Ich fragte sie – auf spanisch natürlich – nach der Kirche. Und sie erklärte mir, gleich sei Gottesdienst. Und so war ich auch noch in der Sonntagsmesse. Als einziger Pilger.
Zum gemeinsamen Frühstück kam ich als letzter und alles war für mich schon bereit. Christiane, mit der ich gestern Geschichten erzählend den Weg nach Najera ging, meinte, ich sei der Hahn im Korb. Aber jetzt muß ich weiterziehen. Es ist kalt, ich bin erkältet, hab mir heute meinen speziellen café con leche gemacht, heiße Milch mit Nescafe und Honig. Die Nasentröpfchen fallen!
Siegfried
Nach dem Schreiben der letzten Email hab ich festgestellt, dass ich wieder vom rechten Weg abgekommen war. Bin erst ein paar hundert Meter zurück gelaufen, dann hab ich mich an meine französischen Freunde erinnert und die Nationalstrasse genommen zwengs der Vitesse.
Jetzt bin ich wieder auf dem rechten Weg, denn grade sind zwei deutsche Pilgerinnen vorbeigekommen: "... jetzt kommt so eine Stelle, die sind aber normalerweise angebunden also nicht erschrecken... ". Was deutsche Pilger so alles sprechen.
Alex aus der Steiermark, der mich gestern begleitete, hat Pfefferspray dabei. Ich Wein. Zum Wohl!
Siegfried