Bautzen
Guten Morgen, es ist sechs Uhr und ich lieg im Bett im 2. Stock des Gemeindehauses der ev. Petrigemeinde. Ein wunderschönes Haus mit einer historischen Barockfassade, innen aber modern ausgestattet.
Ich residiere hier also in der "Pilgerwohnung". Einer Art Appartement mit drei Doppelstockbetten Tisch und Stühlen und einem Wäscheständer über den ich sehr froh bin.
An den Raum anschließend gibt's eine kleine Küche mit allem Drum und Dran, daran anschließend WC und Dusche.
Gestern, als ich gegen halb 10 vom Abendessen zurück kam sang im ersten Stock der Kirchenchor. Was für ein schöner Empfang! Aber ich war zu müde um gestern noch zu schreiben.
Ich war kaputt!
Die gestrige war so um die 23km, also nicht so besonders lang. Ich werde noch längere bewältigen müssen.
Aber ich hatte das erste Mal Schmerzen im rechten Knie und im Bereich der Hüfte. Und die wechselten sich ab und nächtens auch gemeinsam.
Und es war sehr, sehr heiß!
Trotzdem besuchte ich die beeindruckende Kirche im Kloster Marienstern - hier traf ich auf mehrere geführte Busgruppen - sah aber auch eine junge Pilgerin wie mich. Hier zündete ich eine Kerze an, ja auch für Euch.
Ein verlockendes Klosterbier verkneifte ich mir, es war ja erst 10!
Gegen 2 Uhr war ich am großen Milleniumsdenkmal, das kath. Sorben 2000 an einem Kreuzungspunkt zweier Strassen auf einer Anhöhe errichtet haben. Es gedenkt Cyrill und Method, den beiden Missionaren der Sorben. Sie sind hinter im Sand teilweise versunkenen großen Steinkreuzen lebensgroß diskutierend dargestellt.
Und es gibt einen weiten Kreis lehnenloser Bänke um dieses Gelände. Und es gibt schattige Bankanschnitte und darauf ruhte ich liegend aus und fühlte mich wohl.
Bis ich wieder Aufstand. Wieder ein bisschen humpelte wieder den kleinsten Schatten jedes Baumes ausnutzend weiter wanderte.
Gegen fünf erreichte ich Bautzen. Zwei Männer machten mich darauf aufmerksam, dass ich in die falsche Richtung liefe, eine Frau erklärte mir mitten vor einer Kreuzung den Weg und Bot mir an mich im Auto mit zu nehmen, eine junge Frau geleitete mich in schnellem Tempo bergaufwärts, den letzten Tipp gab mir ein Mann in einem Wartehäuschen.
Und dann Dusche, Stadtrundgang sitzen und genießen im Freien vor dem Bautzner Senfrestaurant zwischen lauter fröhlichen Leuten...