19.06 Regnitzlosau
Jetzt sitz ich also hoch über dem Fichtelgebirge. Heute bin ich sehr effektiv gewandert. Meiner Meinung nach bin ich auch kaum einen Meter zu weit gelaufen. Auch wenns ein großes Erlebnis war das erste Mal die Markierung E3 = Europawanderweg 3, zu sehen, gegangen bin ich ihn an dieser Stelle ja wirklich nicht. Das war ein ziemlich zugewucherter Waldpfad, der meinen luxuriösen, asphaltierten Weg kreuzte. Ab und zu lief ich dann aber auch auf dem E3, weil es einfach auch meine Strecke war. Aber nach den Markierungen zu laufen ist illusorisch, braucht man sie, sind sie nicht da, dann wieder sieht man sie doppelt, eine Markierung zeigt in die Richtung aus der man kommt,, was nachvollziehbar ist, die andere an ein Ziel, an dem Man schon war (Dreiländereck). Das wiederum war nicht der E3: Ein schöner Weg, gefühlsmäßig genau zum Ziel, mit einem blauen Kreuz markiert, dem ich schon länger gefolgt bin. Ich lande in einem Freizeit-Bauernhof. Endstation. Hier geht´s nicht weiter, sagt mir der nette Besitzer mit dem Hinweis, es wären schon mehrere da gewesen. Ich rate ihm eine Gastwirtschaft zu eröffnen. (Nentschau) Manchmal hab ich auch eine gute Idee! Als ich hoch über Regnitzlosau stehe schau ich nun doch bei Google- Maps das erste Mal nach, wo meine Herberge sein könnte und siehe da, ich muß nicht ins Tal runter sondern kann den Ort ostwärts umgehen, auf den Höhenzügen sozusagen. Und Google sagt mir, es seien nur noch 3km. Vorsichtshalber frag ich auch noch eine symphatische Frau, die grade am Pflanzenverwöhnen ist. Sie sagt, ja der Weg sei richtig, aber sie gingen immer die Luftlinie über die Felder, über die Strassenböschung hinab, dann über den Bach... Sie würde gern mitgehen, aber sie habe grade leider keine Zeit. Und jetzt kommt Google ins Spiel: Die wissen doch tatsächlich wo ich laufe. Da gibt´s hoch am Himmel mindestens drei Sateliten, die meinem Gerät meine Position melden und ich seh mich als blauen Punkt auf der Karte. Und der Punkt ist ganz richtig mitgewandert, die Böschung zur Kreisstrasse runter, über die Wiesen und über das kleine Brückerl, das in Googles Karte gar nicht drin war. Und als ich an einer Kreuzung nicht den richtigen Weg wusste sah ich meinen blauen Punkt doch wirklich den falschen Weg auf der Karte nehmen. Leute, wenn ich wieder Mal Wegprobleme habe und drandenke und der Akku nicht gerade leer ist, werde ich Google zu Rate ziehen. Der Sonnenuntergang im Fichtelgebirge ist wunderschön! - natürlich auch an allen anderen Orten der Welt! Ich bin begeistert! Siegfried