Gräfensteinberg
Die nette Wirtin im Kaiserhof hat mich noch mit einem Prospekt über eine Pilgerwanderung 2008 von Nürnberg nach Konstanz versorgt, darauf sind auch günstige Übernachtungsmöglichkeiten angegeben und daraus kann ich mir nun auch ungefähr den Verlauf des mit der Jakobsmuschel gekennzeichneten Weges in meinen Plan einzeichnen. Ich will nun von Abenberg bis Kälbersteinberg gehen. Aber die dortige Wirtschaft nimmt auch bei mehrmaligen Versuchen bis in die Mittagszeit das Telefon nicht ab. Mein Fuß schmerzt, aber es geht. Ich beschließe im nächsten Ort, es ist Gräfensteinberg zu übernachten, das sind 4km mehr, so werde ich rund 20km laufen müssen. Die Übernachtung ist zugesagt, nun läuft sich´s schon wieder leichter. Heute geht es durch schöne Kiefernwälder, aha, der Sandboden, -ich gehe auch durch einen Ort, der heißt Dürrenmungenau, der hat also das Wort "Dürre" schon in seinem Namen. Auch wieder hoch und runter geht´s, ihr ahnt es aus den Ortsnamen. Ich komme auch an Kirschgärten vorbei, bei Kälbersteinberg, natürlich eingezäunt, aber an einigen Bäumen an der Straße kann ich natürlich nicht vorbei gehen, und sie schmecken gut. Schon um vier treffe ich in meinem Quartier in Gräfensteinberg ein und trinke erst mal ein frisches Bier. Abendessen kann ich auch, sagt der Wirt - um sechs !, es gibt heute Puten-Geschnetzeltes. So geh ich nach meiner Siesta um halbsieben runter ins Lokal und lese voll Erschrecken, dass es Abendessen nur zwischen 6 und 1/2 7 gibt. Es sind nur wenige Gäste da und ich bekomme auch was, und es war gut und reichlich, aber ob ich noch ein zweites Bier wolle oder sonst noch einen Wunsch hätte, danach wird nicht gefragt. So zieh ich, der ich so gern bei einem Glas Bier oder Wein euch schreibe, traurig von dannen und setz mich im Friedhof auf ein bequemes Bankerl an der warmen Kirchenwand und genieße die schöne Aussicht nach Süd-Westen, dothin wo ich morgen wandern werde. Das ist das Gute von Orten auf Bergen! Siegfried
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