02
Juli
2010

Oettingen

Heute war's nach den Angaben auf dem kleinen "Führerblatt" über den Weg von Nürnberg nach Kostanz von Frau Fleischer - das soll eine Dame um die 70 sein, die sich sehr um den fränkischen Jakobsweg kümmert und auch Gruppenwanderungen von z.B. Nürnberg nach Kostanz führt. So ein Programmblatt einer Wanderung 2007 habe ich von der Wirtin in Abenberg erhalten, da ist grob die Wegstrecke angegeben und auch günstige Übernachtungsmöglichkeiten in Gasthäusern. Das nutze ich jetzt, bis sich unsere Wege wieder trennen. Ich will ja nicht nach Konstanz und dann weiter nach Santiago, sondern nach Rom. Nicht dass ich am Ende noch das Abbiegen vergesse. Wie gesagt war´s heute ein "leichter" Tag. Die Strecke soll 18km lang gewesen sein. Doch am Ende war ich doch ganz schön kaputt, vielleicht spüre ich doch ein bisschen die Hitze. Der Wirt in Heidenheim machte mich darauf aufmerksam, dass ich heute ins Nördlinger Ries käme. Das ist eine große runde Fläche innerhalb ringförmig sie umgebender Anhöhen. Wie Ihr alle (hoffentlich) wisst, entstand das Ries lange bevor wir Menschen die Erde beglückten, durch einen Meteoriteneinschlag. Logisch mußte ich also von Heidenheim kommend den äußeren Rand des Einschlagkraters erst besteigen - das ist nicht so hoch, weil Heidenheim schon relativ hoch liegt. Ich stieg also erst an Mais- und Getreidefeldern vorbei zu einem Wald und es war natürlich nicht so, dass ich an der Oberkante des Kraters, -irgendwie war die Kante ja schon definierbar, weil´s wirklich auf der anderen Seite wieder runter ging - aber da war halt auch Wald um vom Kraterloch, das ich mir so schön vorgestellt hatte, war nichts zu sehen. Ich hab´ halt vergessen, dass das schon einige Millionen Jahre her ist. Irgendwann sieht man dann doch auch Ebenen zwischen bewaldeten Hügeln und auf einem steht ein Turm, quatratisch aus Naturstein mit einem Kirchturm drauf. Und Ihr ahnt es schon, ich bin auf Jakobspfaden, da führt natürlich der Weg hinauf. Es ist Hohentrüdingen. Und es gibt einen Wegweiser zum Turm und die Tür ist offen, es wird um einen kleinen Obulus gebeten, den man in eine kleine Kassette wirft und man kann eintreten. Ich lass meinen Rucksack liegen und geh´ gebückt durch einen engen dunklen Gang in das Innere des Turms. Im Dämmerlicht ertaste ich die erste Holztreppe und taste mich hoch in der Hoffnung, dass es oben schon heller werden wird, aber es wird dunkler, am Schluss seh ich gar nichts mehr nur noch die Gewichte der Uhr neben mir. Ich taste nach Lichtschltern an der romanzischen Natursteinwand aber da ist nichts. Ich wage mich nicht weiter nach oben. Ich taste mich wieder die Stufen hinab, in der Absicht meine Stirnlampe zum ersten Einatz zu bringen, aber siehe da, neben der Kasette, in die ich mein Geld eingeworfen hatte, war ein wunderschöner Lichtschalter mit Kontrolleuchte und so kam ich hell erleuchtet bis zum Uhrgehäuse, in das man durch ein Fensterchen gucken kann, auch an der Glockenstube mit drei Glocken vorbei, schließlich auf die Terrasse, auf der man um den aufgestzten Kirchturm rum laufen kann und tatsächlich eine Ahnung von dem Riesenkrater "Ries" bekommt. Es ging locker weiter, das erste Mal, auf meiner jetzigen Wanderung, machte ich Brotzeit, weil eine geöffnete Wirtschaft mittags am Wege war und weil noch dazu die Jakobsmuschel am Hauseck prankte. Es gab also ein frisches Weißbier und einen hervorragenden Brotzeitteller in Hüssingen und als ich Öttingen erreichte einen Apfelstrudel mit Kaffee. So checkte ich völlig entspannt in der "Goldenen Gans" ein. Ihr glaubt nicht wie wohl es tut, die Schuhe auszuziehen, alles auszuziehen und sich ausgiebig kalt und warm und kalt und.... zu duschen. Später ging ich noch ein bisschen in diesem hübschen Städtchen spazieren, stand ein wenig vor der Jakobskirche, gleich beim Schloss, sah einen echten Storch auf seinem Nest stehen und sich putzen und sitz jetzt im Biergarten der "Goldenen Gans" und neben mir tagt der Stadtrat. Mit diesen Eindrücken geht´s ins Bett. Morgen geht´s nach Nördlingen, auf der Landstraße um die 16km, auf Jakobspfaden 25km. Schaun mer mal ob wir da einen Kompromiss finden können. Gute Nacht wünscht Euch Siegfried

Kommentare

1. Nagy
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