03
Sept.
2010

Sutri

Also, in der Zwischenzeit habe ich in diesen Städten und Städtchen übernachtet. Die zu langen Wegstrecken habe ich halbiert, so dass ich manchmal nur 17km gelaufen bin. Bolsano: Hier habe ich das ältere deutsche Pilgerpaar aus dem Münsterland wieder getroffen. Bolsano liegt wunderschön hoch über dem Bolsano-See. Erst ging es wieder zwischen Feldern durch, auf manchmal verzwickten Wegen und seit langen einmal wieder in heftigem Regen und ein bisschen bergauf nach San Lorenzo Nuevo. Dort von oben leuchtete der vielleicht 100m tiefer gelegene See zwischen den Häusern herauf. Bolsano liegt unten und der Führer sagt der Weg böte immer wieder schöne Ausblicke. Nur ich war wieder einmal auf dem falschen Weg!, weil ich mich von Markierungen irreleiten es. Die führten schließlich auch zum Ziel, aber ich lief nur zwischen hohen Büschen und Schilf und schließlich eine halbe Stunde auf der Strade Stadale mit dem gewohnten Springen zwischen die Stauden auf dem Grünstreifen, wenn ein besonders rasantes Gefährt entgegenkommt. Dafür sah ich Reste des vor 200 Jahren verlassenen Dorfes San Lorenzo Veccio und die Kirchenruine eines ebenfalls verlassenen Dorfes und wußte, dass ein Patriot die Schilder so arrangiert hatte. Dem deutschen Pilgerpaar wars genauso gegangen, wir trafen uns zufällig wieder abends beim Essen.

Montefiascone: Diese Stadt ist berühmt wegen seines Weines. Ein kundiger Prälat, der sein ganzes Leben auf der Suche nach dem besten Wein war, trank ihn, rief "est-est-est" und verschied. Auch Montefiascone liegt auf einem Berg und man muß gut zu Fuß sein in dieser Stadt. Aber die Italiener fahren noch durch die engsten und steilsten Sträßchen und schaffen die engsten Kurven. Und hier ist alles ohne Stress, keiner hupt oder schimpft, auch wenn der vorfahrende schnell mal hält um einen kurzen Ratsch mit einer Bekannten zu machen. Es ist ja ganz praktisch, Gehsteige gibt es in den een Gassen nicht, wenn ein Auto dort hält kommt manchmal nur noch ein Fußgänger durch. Wo´s ein wenig breiter wird, parkt sicher einer.

Viterbo: In Viterbo war ich in einem alten, ein wenig verschlissenen Albergo mitten in der Altstadt, weil ich in dem Kloster, das ich zur Abwechslung einmal wieder aufsuchen wollte, keine Aufnahme fand. Ich hatte angerufen und so was wie 25€ für Halbpension verstanden, aber als ich vor der Tür stand, machte niemand auf. Es waren auch zwei Autos vorgefahren mit Leuten die sich umarmten undsoweiter und die ich fragte und die mir bedeuteten, ich solle nur fest läuten, die seien weit oben, es war ein großes Haus - nach den Umarmungen fuhren sie wieder weg und ich stand wieder, trotz heftigem klingelnnalleine da, ein alter Mann der aus dem Hause kam wußte auch nicht weiter und so telefonierte ich die Herberge an, in der ich dann war. Und das war gut. Fast direkt davor zogen die Fahnenschwinger mit Fanfahrenbegleitung vorbei und die kleinen Kinder die so etwas wie eine übergroße Weihnachtspyramide trugen. Das Fest der Santa Rosa wird in Viterbo gefeiert! Am 2. Sept. Wird ihr Herz von der ihr geweihten Kirche zum Dom und wieder zurück in einer feierllichen Prozession getragen und am 3.Sept. Wird wird die Macchina di Santa Rosa von 100 Männern durch die Strssen getrage, wie jedes Jahr. Aber da werde ich leider nicht mehr da sein. Vierbo. Als ich am nächsten Tag weiterzog und am Dom vorbeikam, kam der Dompfarrer und fragte mich oob ich einen Stempel wolle. Und so habe ich auch diesen Stempel in meinem Credencial. Der Pfarrer gab mir noch gute Ratschläge für den weiteren Weg und machte mir sogar eine Wegeskizze. Und so kam ich wohlgeleitet durchhs Vaul-Tal, einem Hohlweg zwischen hohen Felsen weiter nach Süden. Vetralla: Aus dem Hohlweg heraus gings über staubige Feldstrassen, zum Teil an der Autobahn entlang weiter. Und diesmal machte ich gleich Halt bei einer Herberge am Weg, weil ich wußte, dass in Vetralla nichts zu bekommen ist. So saß ich schon um 4h bequem im Stuhl, aber zu faull, Euch zu schreiben.

Sutri: Dafür bin ich heute 25km gelaufen. Hab´ 6 Feigen vom Baum gegessen und natrlich wieder Brombeeren. Und lange Zeit gings durch Haselnußhaine. Haselnußbäume voll von Nüssen, Nüsse die auf dem nackten, trockenen Boden liegen. Und da hätte ich mich bald verirrt. Mitten zwischen diesen unendlichen niedrigen Haselnußbäumen steht hilflos ein verzweifelter Wanderer und weiß nicht mehr weiter. Aber dann sieht er wieder irgendwo einen weißen Pfeil und ein rotes "F" und ist gerettet. Es geht rauf und runter, immer zwischen und in den Haselnußhainen m9t den vielen verlockenden Nüssen am Boden. !Aber ein Pilger soll doch nicht...! Ein anderer auch nicht. Und so bin ich nun in Sutri gelandet. Wieder einer quicklebendigen Stadt auf einer Anhöhe. Die römischen Überbleibsel, Amphitheater usw. werde ich morgen weiterziehend durchwandern, so steht´s jedenfalls im Führer.

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