17
Mai
2012

Schönebeck (15. Mai)

Von Calbe bis Schönebeck bin ich heute vorwiegend auf Betonspuren von Agrarwegen gelaufen. Da braucht man nicht ständig Wasserpfützen oder Lastwagen ausweichen, sondern kann richtig Tempo machen. Trotzdem war ich nicht schnell genug: 15 Minuten vor dem Ziel – meiner Herberge in Schönebeck – gab's Sturm und eiskalten Regen. Mich fror so, dass ich mir nach dem Duschen einen Grog genehmigte, um wenigstens noch ein bisschen was von Schönebeck und der Elbe zu sehen.

Meine Pension liegt unmittelbar am Elbtor, vom Fenster aus seh ich ein Zipfelchen von der Elbe. Das kam so: Ich rief erst eine 2 € billigere Pension an, die irgendwo in der Stadt gewesen wäre aber die sagte mir ab und so bin ich da. Bei diesem Wetter wäre ich heute von der geplanten Herberge sicher nicht mehr an die Elbe gegangen. Und so habe ich wieder einmal das sichere Gefühl, dass mir eine kleine Freude gegönnt worden ist.

Ein bisschen humpelnd – der "Ringzeh" des linken Fusses macht Faxen – war ich aber trotzdem auch am Gradierwerk von Schönebeck vorbeigelaufen und hab gelesen, dass das das älteste Soleheilbad Deutschlands ist. Es gibt einen gewaltigen Soleturm, der früher mit Holländer "Windkunst" ausgestattet war und mit der die Sole aus 60m Tiefe hochgepumpt worden ist. (ab Mitte 18.JH). An einem kleineren Türmchen gibt's heute noch ein Windrad, das sich allerdings nicht dreht. Ab der Mitte des 19.JHs wurden dann Dampfmaschinen eingesetzt.

Schönebeck ist eine sehr nüchterne Stadt mit großzügigen Strassen und relativ niedriger Bebauung, außer an der Hauptstrasse: ganz so wie in den Dörfern und kleinen Städtchen, wo die Häuser geschlossen, dicht an dicht gebaut sind, beidseitig der Strasse.

Auf dem einen Foto seht ihr die Elbe bei Schönebeck. Die Saale ist 10 km vorher bei Barby eingemündet. Vor 1945 gab's hier eine interessante Bogenbrücke. Die Deutschen haben sie beim Rückzug sinnigerweise gesprengt.

Kommentare

1. Fajri
Agreed, good stuff. One minor quibble, thuogh Dresden as legitimate military target is revisionism on the scale of the far right's use of genocide terminology. It was psychological warfare, pure and simple.

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