20
Mai
2012

Magdeburg, Wolmirstedt (17. Mai)

Der Weg von Schönebeck nach Magdeburg war abwechslungsreich, teils lief ich auf Radwegen neben lauten, viel befahrenen Straßen, dann wieder ganz allein auf einem Sandweg neben der Elbe oder kleinen Seen. Industriegelände reichen oft bis ganz ans Ufer, so dass man nicht durchgehen kann, wie Schrebergartenanlagen oder Yachthäfen auch.

Schon von weitem hatte ich einmal den Blick auf dieTürme des Magdeburger Domes, aber dann dauerte es noch lange, bis ich wirklich da war. Man muss erst noch an vielen Vorstädten vorbei oder durch, und ich kann auch nicht so einfach an einer Gierfähre vorbeilaufen: Das ist eine Fähre, die an einem langen, in der Mitte des Flusses verankertem Seil hängt und allein durch die Strömung des Flusses von einem Ufer zum anderen bewegt wird. Das geht durch Verstellen des Anstellwinkels zur Strömung. Einfach und absolut umweltverträglich. Interessant ist, dass die anderen Schiffe nicht mit dem Seil in Konflikt kommen!

Magdeburg, der Dom, außen leider zu großen Teilen eingerüstet, so dass ich keinen Eindruck von den Türmen habe, man sieht nur die Spitzen, und die wirken auf der breiten "Gerüstunterlage" eher mickrig. Innen ist der Dom eher nüchtern. Es gibt aber einen sehr reichen Kerner, auch die Kanzel aus Stein ist sehr reich gestaltet, und ich stand auch am sehr einfachen Sarkophag von "Otto dem Großen". Abends lies ich mir natürlich nicht das Orgelkonzert entgehen, bei dem ich dann ein paar Mal bald vom Stuhl gefallen wäre - beim Einschlafen.

Auf dem Domplatz werden Ausgrabungen gemacht, und man kann Reste der alten Befestigungsanlagen sehen und an einem großen Modell den historischen Zustand nachvollziehen: Magdeburg war ja schließlich Kaiserpfalz.

Ich wohnte in der Jugendherberge ganz in der Stadtmitte und bin natürlich auch durchs Hundertwasser-Haus geschlendert.

Der Weg heute früh ging schnurgerade, immer nach Norden, immer auf Radwegen an – in Magdeburg – sehr großzügigen Strassen (Breiter Weg) bis nach Wolmirstedt. Die Städtchen sind sehr gepflegt und großzügig angelegt. Barleben, durch das ich auch gekommen bin, hat eine ganze Brunnenlandschaft gestaltet. Das Wasser fließt über feinmaschige Gitter perlend zur Erde, wo es in kleinen Bachläufen weitergeführt wird.

In Wolmirstedt hab ich das erste Mal Mittag gegessen! Boehmische Knödel! Die Burg möchte ich mir erst noch ansehen. Ach ja, Männertag ist auch hier, ich hab sie gesehen mit Klingel am Stock, mit der Bierflasche auf dem Rad und hinter galloppierenden Ponys. Und unter einem Kanal bin ich auch durchgegangen, der etwa 15m über der Ebene aufgeschüttet ist. Leider fuhren keine Schiffe, sonst bekämet Ihr ein Bild. (Es wird gerade dran saniert.)

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