24
Mai
2012

Lenzen (23. Mai)

Ein ganz kleines Städtchen mit einer Burg, deren imposanten Turm man von so weit sieht, dass das kühle Weißbier schon am Gaumen prickelt, und ich dann mit Grauen feststellen muss, dass noch fünf Kilometer zu laufen sind. Das ist so, als wenn ein Wiederauer ein kühles Pils bei der Langmühle stehen sieht, er aber noch vom Rochlitzer Berg aus hinwandern muss.

Ja heute war's wieder eine längere Strecke: 24km. Der Wegweiser zurück nach Wittenberge zeigte für die Radler 33km! Aber dank eines Hinweises meiner Pensionswirtin, ein paar Elbeschleifen abzukürzen, war's bei mir eben weniger. Es ging fast immer hoch auf der nördlichen Dammkrone hin, und so konnte ich die weiten Elbauen und die Elbe im Sonnenschein und immer bei erfrischendem Wind genießen.

Die Elbe ist wirklich ein majestätischer Fluss! Breit schlängelt sie sich durch die flache Landschaft. Busch- und Baumgruppen unterbrechen die Wiesen, auf denen Rinder- und Schafherden weiden. Auch Wildpferde (-Nachzüchtungen) soll es wieder geben, aber zu der Zeit, als ich vorbeilief, machten sie gerade ihr Mittagsschläfchen.

In der Gegend vor Lenzen wird gerade ein großes Projekt ausgeführt: Lenzener Elbtalauen. Da wird der vorhandene Deich aufgegeben und mehrere 100m zurückverlegt und in der Zone zwischen Elbe und Deich wieder ein Bewuchs angestrebt, wie er natürlich vorhanden war. Und dazu braucht man dann auch die Wildpferde, die für den Rückschnitt sorgen müssen. Nun kann ich auch verstehen, dass viele Leute gegen einen Ausbau der Elbe als Wasserstraße sind. Trotzdem hat's mich gefreut, wenn ab und zu ein tschechisch beflaggter Lastkahn ruhig brummend vorbeizog (nur 2 heute).

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