28
Mai
2012

Wittenburg (27. Mai)

Stationen: Lübtheen/Volzrade, Hagenow/Steegen, Wittenburg

Liebe Leute, seit Dömitz bin ich, wie Ihr alle sicher schon wisst, in Mecklenburg-Vorpommern. Und die Leute reden schon wirklich ein bisschen preußisch – aus der Sicht eines Bayern natürlich. Gestern hatte ich schon ein bisschen Verständigungsprobleme mit dem Kellner, aber mit der netten Bedienung klappte es vorzüglich.

Die Landschaft ändert sich nun auch, je weiter ich mich von der Elbe entferne. Gab's vorher noch diese riesigen Weideflächen der Wische, wird es nun wieder kleinräumiger. Buschgruppen und Wäldchen und die wunderbaren alten Kastanien-, Eichen- und Lindenalleen prägen das Bild. Einmal warnte sogar ein Schild vor dem Beginn einer Eichenallee, man solle den Bäumen nicht zu nahe kommen: Der Eichenprozessionsspinner ist gefährlich für Mensch und Tier! So lebte ich wieder einmal gefährlich, denn der Radweg führte genau unter diesen Baumriesen durch.

Jetzt bin ich auch dahinter gekommen, was Dücker sind: Das sind – mit meinen Worten gesagt – kleine Wasserfälle zwischen den verschiedenen Wassergräben, so kann der Wasserstand genau geregelt werden. Erinnert mich sehr an den Umgang mit Wasser in der Poebene. Habe heute auch erlebt, wie ein Weizenfeld mit einem riesigen "Rasensprenger" bewässert worden ist. Der Boden hier ist sehr feinsandig, so als liefe man am Strand, er hält kein Wasser, deshalb also die komplizierte Wasserwirtschaft.

Und der Sand stammt von den Wanderdünen, die fußkrank waren, als es weiterging, und so zu Binnendünen wurden - im besten Fall, denn als Binnendüne werden sie besucht und bestiegen, wie die vor Dömitz, im andern Fall werden sie breitgetreten zu Sandfeldern und Sandwegen.

Heute bin ich in Wittenburg, nach Wittenberge, wo ich war, und Wittenberg, wo Luther war, nun das dritte Mal "Witten". (Nachforschen?) Die Städtchen hier sind sehr hübsch, aber ab 20h gibt's nicht mal mehr was zu essen!



Nur kurz im Internet recherchiert. Orstnamen mit "witt-" werden – je nach überlieferter Namensentwicklung – auf "weiß" oder "wald" zurückgeführt. Aber bestimmt gibt es da noch mehr Versionen. Am besten in einem guten Ortsnamenlexikon nachschauen. (Anm. d. Red.)

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