Åstjern Hyttetun
Ich sitze in einer Huette in etwa 700m Hoehe am Fenster, nach 10h ohne Licht, es ist hell genug. Dafuer heize ich, denn nachmittags nach dem Duschen habe ich richtig geschnattert. Ich war total durchschwitzt hier angekommen. Vormittags war's kalt gewesen und es wurde auch nie mehr warm: der Wind. Und es ging fast immer aufwärts.
In den uebrigen Huetten, es sind etwa 10 um einen Hof locker gruppiert, wohnen offenbar Littauer Arbeiter. Sonst stuenden die Huetten vermutlich leer, denn Saison ist offenbar im Winter. Es sind viele Loipen ausgewiesen.
Rundherum gibts niedrige mickrige Tannen und Felsen schauen aus dem Boden. Ungefähr so wie in den höheren Lagen der Mittelgebirge. Beim Rauflaufen auf einer gesandeten Strasse sind mir freilaufende Schafe mit Glocken begegnet.
Hier nun habe ich mir mein eigenes Sueppchen gekocht und nun sitz ich beim Tee und denke ueber den Tag nach.
Der Weg den ich hier gehe ist ein "Kultur und Naturpfad". Immer wieder gibt es Informationstafeln mit Bildern und ich stell mich hin und versuche raus zu bekommen was da wohl drauf steht. Ihr seht ich hab mich noch nicht aufgegeben. Es geht um Mauern um Felder, aus Steinen errichtet, die vor Hunderten von Jahren die Menschen von den Aeckern gesammelt haben und damit nachhaltig bis heute gehandelt haben. Uebrigens die gleichen Mauern habe ich auch in Frankreich gesehen.
Es gibt Scheunen in Blockbauweise, die aehnlich wie auch in den suedlichen Laendern auf Beinen aus Holz oder Stein stehen.
Es gibt Kirchen aus Holz, weiß gestrichen, wie ich sie auch in Schweden schon gesehen habe, aber auch uralte gedrungene aus grauem Stein errichtete.
Aber es gibt keine Doerfer so wie wir sie kennen. Es sind eher einzelstehende Gehoefte oder auch Wohnhaeuser die ab und zu einmal naeher zusammenrücken. Offenbar brauchen die Norweger viel Freiraum.
Drum gibt's auch kein Geschaeft am Weg, keine Wirtschaft, keinen Kiosk. Auch auf den Huettenplaetzen hat man keine Moeglichkeit einzukaufen. Ich lebe also immer noch von den paar Dingen die ich in Oslo eingekauft und hierher geschleppt habe. Bald sind sie aus. Ich hoffe, in ein paar Tagen gibt's wieder was.
Die Preise: Huetten bis jetzt um die 60 bis 70€. Hotels um die 100. Für einen Einzelgänger wie mich ist da ein Hotel interessant. Da hat man ein gemachtes Bett, Handtuecher, Fruehstueck, bekommt ein Abendessen wenn man will und hat eine eigene Dusche und auch ein Klo.
In der Huette muss ich mich mühsam in meinen eigenen Inlettschlafsack stecken, muss zum Duschen und Zaehneputzen ueber den Platz gehen, Schuhe und Sonstiges an- und ausziehen. Muss Kochen muss Abwaschen...
Gestern ging ich mehr als 30km weil das Quartier dazwischen abgesagt hatte und kam erst gegen 8Uhr an. Da hatte ich keine Inspiration mehr zu schreiben. Und jetzt ist's auch schon wieder spät. Morgen gibt's was Neues: Laufen im Regen!
Ma chère copine. En pensant tu aussi m'accompagnes en lisant mes petites contes je suis heureux.
Kommentare