14
Juni
2013

Lena - Hoff Gjest giveri

Auweh, ich sitz jetzt hier in Hoff seit drei Uhr, hab die Fuesse hochgelegt und schreibe Euch. Nein dazwischen war ich, wie sich's für einen Pilgermann gehört draußen und habe mir Friedhof und Kirche und ein paar Häuser angeschaut.

An das muss man sich schon gewöhnen. Es ist hier ein kleiner Ort aber mit immerhin zwei Kirchen. Die sind klein und scheinen beide alt, die eine ist's aber wirklich. So aus dem 12. JH.
Und recht einfach und urig. Das Portal ist wie bei uns in Naturstein ausgeführt aber sehr einfach und blockig - halt so wie man sich's von den Wickingern vorstellt. Und eingemauert haben's auch einen, über Eck. Auf der einen Seite der Ecke schauen die Beine heraus auf der anderen der Kopf und der schaut nicht sehr glücklich drein.

Auf dem umliegenden Friedhof stehen sehr unterschiedliche Grabsteine im gemähten Gras und nur wenige Blumen sind unmittelbar vor den Steinen gepflanzt.

Ich finde diese Friedhofsidee sehr schön. Anders als bei uns empfindet man beim Durchwandern dass nun wieder alle Menschen gleich und friedlich nebeneinander ruhen.

Es ist aber nicht so, dass sich niemand um die Gräber kümmerte. Heute Freitagnachmittag war der Friedhof bunt vor Leuten. Und das sah auch schön aus.

An der Kirche steht wieder ein Wegstein des Olavsweges: 474km. Ihr erinnert Euch, bei 640 ungefähr, bin ich in Oslo weg gegangen. Irgendwie geht's vorwärts. Und auf einer großen Tafel steht geschrieben, dass man auch bei der Kirche uebernachten koenne. Aber welcher alter Pilgersmann weiß das schon und will sich darauf verlassen. Am Ende muesste er dann seinen Schlafsack zwischen den Grabsteinen ausbreiten. Ich habe die Nerven dazu nicht mehr. Ich werde schon nervös wenn ich beim weggehen am Morgen nicht weiß wo ich abends schlafen werde. Und so muss ich, wenn auf meine Anfrage per Email keine Antwort gekommen ist, in meinen englischen Hirnregionen forschen wie ich's denn sagen kann was ich sagen will.

Mein heute geplantes Tagesziel war per Email nich zu erreichen und meine Gastgeberin kannte auch das Ziel nicht. Und so bin ich 7km weniger gelaufen und war beim Ersatzziel schon um 2h eingetroffen. Das wirft natuerlich meine weitere Planung ueber den Haufen. Wahrscheinlich mache ich nun nochmal eine kürzere Tour, am Sonntag und genieße den Tag auf einem Campingplatz am Mjøsa-See.

Das nur, damit Ihr seht, nicht nur die Beine sind gefordert.

Heute bin ich in einer Gjestgiveri. Leider bekomme ich da nur Frokost - Frühstück. Dafür habe ich mehr Zeit zum Schreiben!

Die Gegend die ich heute durchwandert bin ist sehr lieblich. Sanfte Hügel nur kleine Wälder so dass man weit sehen kann und ein wunderbares Licht von der ziefstehenen Sonne. Viel saftig grüne Wiesen, Buschraine, von Büschen und Bäumen begleitete Wildbäche. Weite Blicke in die Landschaft und die Schnee gesprenkelten Berge sind verschwunden. Aufregende Wolkenbilder von schwarz bis weiß, von drohend bis zart und heute ein frischer Wind ohne Regen.

Alors ma chère copine. C'est aussi parce que tu est assis chez moi - dommage seulement dans ma tête - que je raconte mes aventures et pensées avec beaucoup d'enthousiasme. J'espère tu les lis avec plaisir.

Kommentare

1. genevieve
Oh, ein Tag ohne Regen! Und mal schon nachmittags Schluss tut doch auch mal gut,oder? Nur schade dass es dann ja anscheinend keine Restaurants oder Cafés gibt... Wie Chantal schon sagte: wenn du ein Care-Paket brauchst,sag Bescheid ;-) Weiterhin einen guten Weg!

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