18
Juni
2013

Lillehammer Schuh kaputt

Ja liebe Leute, so kann's gehen. Da setzt man sich einmal die Brille zu früh auf und schon ist's passiert.

Da seh ich doch dass eine Schlaufe der Schnuerung gerissen ist, ein Haken hat Zuhause schon gefehlt. An der Ferse ist die neue Sohle schon wieder abgeschliffen bis weniger als nichts, die aufgedoppelte Sohle loest sich an einigen Stellen und das Oberleder hat Risse. Vieles hab ich Zuhause schon gesehen aber die Schuhe waren mir ans Herz gewachsen. Selbst dass sie meinen Beinen umgehend meldeten wenns Gras nass war haette ich ihnen nachgesehen, haben sie mich doch bis Rom getragen und nach dem Aufsohlen letztes Jahr bis Skjetten. Und nun bis Lillehammer. Ich werde sie morgen noch bis zur naechsten Herberge mittragen, in alter Verbundenheit und als Reserve falls die Neuen aus Lillehammer / Italien Sperenzchen machen sollten.

So, das musste ich Euch, mit den neuen tragenden Gesellen an den Fuessen, auf dem Marktplatz von Lillehammer auf einer Bank ganz unüblich sitzend und ein Zwergerl-Radrennen mit großem Trara, mitlaufenden Mamas und Papas und einem erregt am Lautsprecher kommentierenden Moderator beobachtend, berichten. (Huch war das ein langer Satz!)

Heute war die Tour eigentlich kurz. Aber der Koerper macht Theater ob nun die Tour kurz oder lang ist. Der Geist, das ist in diesem Fall mein Hirn gibt am morgen die Losung raus, heute sind's nur 12km. Prompt melden die Beine nach 8km "wir koennen nicht mehr" und dann hat man das Theater. Hirn und Beine hackeln sich die letzten Kilometer. Ich weiß nämlich bei zwanzig Kilometer machen sie es genauso, aber erst bei Kilometer 16!

Allerdings war die "kurze" Tour ganz schoen durchwachsen. In der Früh ging's gleich vom See aus wieder hoch auf den Berg damit man viele Baeume sehen kann und gelegentlich ein Foto fuer Euch vom See aus der Vogelperspektive schießen kann.

Dann ging's wieder steil runter weil in Seehoehe eine Bruecke ueber einen wilden Bergbach zu passieren war.

Nun zeigte die Markierung in einen Schulhof, und nach mehrmaligem Hin- und Herrennen war ich mir sicher, da geht's hinein. Mitten drin hoere ich eine laut schreiende fragende Kinderstimme. Und ich antworte ebenfalls laut ueber den Schulhof schreiend (I am a walker going to Trondheim ) Ich nehme an, die Lehrer haben diesen Satz in den weiteren Verlauf ihrer Unterrichtsstunden eingebaut. Vor allem wegen der ihnen unbekannten Aussprache (bayr).

Natuerlich fand ich das Zeichen und es wies zum Himmel. Ein schmaler über 50 Grad steiler Pfad war zu bewältigen. Ich hangelte mich am gespannten Halteseil hoch. Dann ging's wieder auf gemähten und ungemaehten Wiesenwegen, auf schmalsten Waldpfaden, zwischen großen umd kleinen Steinen rauf und runter.

Ploetzlich Kindergeschrei. Ich denke, ich komme wieder in bewohnte Gegenden. Doch da kommen mir auf meinem Pfad unbeschwert fröhliche Kinder im Gänsemarsch entgegen. Ich mache Platz und Sage mindestens 20x "Hej" und werde angelacht. Am Schluss kommt der Lehrer. Die Kinder machen den Weg, den ich gehe als Ausflug und gehen nun zurück zur Schule. Der Lehrer wünscht mir a good trip.

Offenbar komme ich nun doch in eine Gegend wo Pilger öfter vorbeikommen. Von mehreren Leuten wurde ich angesprochen und nach Ziel und Start befragt. Ein Mann bot mir lachend die Mitfahrt in seinem Auto an, er wollte mich wohl auf die Probe stellen...

Mot meinen neuen Stiefeln bin ich nun noch fast eine Stunde durch Lillehammer gestiefelt. Es gibt einen schönen Park am Hang mit einem netten Café mit vielen Leuten, es gibt Gruppen von jungen Leuten die im Gras sitzen, manche an einem kleinen duftenden Feuerchen. Es gibt die Storgatan ,oben in der Stadt, die "große Strasse" mit schoenen alten niedrigen farbigen Holzhäusern, mit schoenen Geschäften und Strassencafes.

Aber was mir auffällt: Den Miøsa See habe ich von der Altstadt aus nicht gesehen.

Ma chère copine, encore une journée est à la fin. On n'a pas connaître beaucoup mais j'ai raconter beaucoup. Ce n'est pas difficile en pensant à toi.

Ihr Kommentar

Diese Seite verwendet ein CAPTCHA System. Indem Sie die Zeichen auf dem schwarzen Bild eingeben, helfen Sie SPAM zu verhindern.