Sør-Fron: Dale Gudbrands Gård
Dieses Haus in dem ich heute schlafen werde ist eines der Pilgerzentren dieser Region. Aber das ist nicht so wichtig.
Interessiert war ich, weil dieser Hof einmal zum Jahrtausendort des Bezirkes Oppland gewählt worden war und weil ich dachte hier eine groessere Pilgeransammlung vorzufinden.
Ich hatte mich per Email angemeldet aber bis heute Mittag, wo man schon ein bisschen ans Füße hochlegen denkt, noch keine Anteort erhalten. So musste ich wohl oder übel anrufen. Ja ja, Du bist Siegfried, klar haben wir einen Platz. Wo bist du denn? Wusste ich natuerlich nicht obwohl ich eine Vermutung hatte. Wenn du da bist, ruf an.
So, jetzt konnte ich beruhigt weiter laufen. Heute hatte ich schon beim Weggehen die Regenhose angezogen und mein Smartphone wasserdicht in das mir von Gene spendierte Case (?) eingepackt. Aber es regnete nur sehr spärlich.
Manchmal riss der Himmel sogar ein bisschen auf und weißer Dunst stieg aus den Wäldern an den Berghaengen auf. Die umherziehenden Wolken waren oft dunkler als die dunklen Berge aber friedliche, helle Wolkensteifen etwa in halber Hoehe der Hänge verwandelten die Duesterniss in in Hoffnung. (Au weia ist das Literatur ??)
Es tröpfelte nur ab und zu oder nieselte. Aber ich ging an Stellen vorbei wo halbe Strassen einschließlich der Leitplanken an den steilen Hängen abgerutscht waren. Zeugen der großen Regenfälle im Mai.
Nach der herzlichen Verabschiedung von meiner gestrigen Gastgeberin besuchte ich im Voruebergehen nochmals die Stabkirche, die ich gestern ja eher hektisch im Platzregen auf der Suche nach meinem Nachtquartier umrundet hatte. Es waren Leute da und sogar ein ganzer Bus voll Amerikanern. Um Gottes Willen, da wird's in der kleinen Kirche voll sein! Aber es waren nur vier oder fünf wirklich drinnen. Die anderen saßen schon wieder im Bus als ich raus kam. Touristen eben: Stabkirche abgehakt.
Ich ging rein, für Pilger freier Eintritt und einen schönen Stempel dazu. Die Kirche ist dunkel, hat nur wenige kleine Fenster im oberen Bereich. Gewaltige Holzstützen beherrschen den Raum etwa wie bei einer dreischiffigen Basilika (Wechselburg) Steinsäulen. Nur ist die Kirche viel kleiner daher ist deren Wucht umso größer. Die Säulen haben einfache plumpe Kapitelle und auch Sockel. Das Mittelschiff, der Raum zwischen den Saeulen ist etwa doppelt so hoch wie die kleinen Seitenschiffe, so wie mans von außen auch sehen kann. Vorne im kleinen Kreuz steht eine kleine barocke Orgel, auch das Altarbild und eine Art Sperre, eine Art Lettner, vor dem Altar sind Barock. Nur dieser Barock ist einfach und in den Farben duester. Auch die Waende sind mit einfachen Ornamenten bemalt.
Die Kirche ist etwa 1100 errichtet worden, sie steht einsam im Friedhof, umliegende Haeuser sieht man nur, wenn man genau schaut. Da waeren wir wieder bei meiner gestrigen Herbergssuche, die ohne Handy - ich darf gar nicht dran denken!
Ja, jetzt ist's wieder Zeit ins Bett zu gehen, sieben Uhr wird aufgestanden. Mein Sueppchen Grønnsaksuppe und Betasuppe gemischt, drei Teller, war heute mein Menü.
Eigentlich wollte ich ein paar Mitternachtssonnenbilder machen, aber bei dem Wetter ist das witzlos. Ein ander Mal.
Eigentlich wollte ich Euch noch sagen, dass in dieses Haus mit den vielen Zimmern in denen viele Betten sind einer gekommen ist und ganz alleine von einem Bett zum anderen gegangen ist und ueberlegt hat wo er sich denn reinlegen solle. Und dann hatte er sich erst einen Kaffee gekocht und einen Muesliriegel als Samstagskuchen verspeist und dann wärs entschieden. Ihr koennt daraus folgern dass ich alleine bin. Allerdings waren in der gestrigen Herberge einen Tag vor mir zwei Pilger aus Penzberg/Bayern. Werd ich sie noch einholen?
Ma chère copine, les journées sont longues. Quelquefois on est heureux, quelquefois on est furieux parce que on a fait une erreur et il on faut marcher des kilomètres plus, quelquefois on pense à les amis et une amie qui on a déçu. Et on est triste.