03
Juli
2013

Renebu, bei Helene im Langklopp Fjellgård.

Nach einer erholsamen Nacht, in der ich immer wieder einmal aufgewacht bin, weil mein Schlafsack nicht zu war, der Reißverschluss hatte sich verheddert, und ich außerdem Stupser von Rolfs Füßen bekam, der in der Verlängerung meines Bettes lag, sind wir heute wieder über 20km gewandert.

Die Strecke war leicht, ein schoener Grasweg und Sandstrassen hoch oben am Hang. Und heute war es das erste Mal, dass Schafe mit mir angebandelt haben. Ich ging ihnen zuredend vorbei, es war ein Mutterschaf mit zwei Jungen und drehte mich dann nochmal um. Das große Schaf folgte mir und kam her und beschnupperte mich und ich unterhielt mich mit ihm und fotografierte es. Später am Tag, man denkt ja beim Wandern über so mancherlei nach, kam ich auf dir Idee, dass vielleicht mein Geruch das Schaf angezogen hat. Bei den vielen bewölkten und unsicheren Tagen war Wäschewaschen Luxus und fiel deshalb aus. Aber rümpft nicht die Nase, morgen scheint Sonne und an meinem Rucksack wird eine blütenweiße Unterhose zum Trocknen hängen.

Die Landschaft hat sich wieder stark verändert. Nach den Tagen in denen ich die tiefen dunklen Täler durchwanderte oder über die Hoehenruecken des Dovrefjells spazierte bin ich jetzt wieder am Westhang eines ganz weiten lieblichen Tales. Wieder riesige Wälder, teils wegen der tief stehenden von den umliegenden Bergen dunkel beschattet. Wieder große Weidewiesen und Aecker auf denen Kartoffeln austreiben.

Und vor uns sanft geschwungene grüne, nicht mehr so hohe Berge.

Hinter uns sind jetzt die mit Schnee drapierten kahlen Berge.

Noch ein bisschen mehr als 100km sind's noch bis Trondheim.

Heute, in dieser Herberge hoch an einem Berghang, trafen wir nun endlich die beiden Penzberger, von denen ich immer wieder in Gästebüchern gelesen hatte. Nicht zu verkennen. Der eine mit weiß-blauen Hosenträgern. Beide so etwa 65, beide mit 3-Wochen Baerten wie ich. Und sie haben viel zu erzählen.

Sie sind vom Flughafen Oslo-Gardermoen aus gestartet. Haben ueber 20kg schwere Rucksaecke und haben schon einmal bei Regen an einer Huette im Zelt uebernachtet. Erst am Morgen nach unruhiger, und Muecken geplagter Nacht, entdeckten sie das Schild "Pilger Willkommen" Die Huette war offen und es waere sogar Brennholz da gewesen.

Der eine der beiden hatte vor 6 Jahren einen Schlaganfall und war in Lebensgefahr. Er hat seitdem Gleichgewichtsstörungen. Aber er hatte sich vorgenommen, wenn er wieder gesund wuerde und wieder gehen koennte, wuerde er den Jakobsweg gehen.

Und er ging ihn. Den schwierigen Camino del Norte am Meer entlang und nun geht er mit seinem Freund den Olavsweg. Und er stellt fest der Olavsweg ist dreimal so schwierig als der Camino del Norte.

Warum schreibe ich oben Helene? Helene hat mir auf meine Email-Anfrage geschrieben sie wuerde uns ein Dinner bereiten. Und nun haben wir wieder einmal Norwegisch gegessen: große rote Forellen, gekochte Kartoffeln mit Schale, gedünstete gelbe Rueben und eine weiße Sauce. Als Nachspeise Kaffee.

Und Helene spricht gut Deutsch und sie hat im Haus nicht nur uns vier alten Pilger sondern auch viel Kinder, denn es gibt auch Pferde hier.

Ma chère copine, c'est une semaine et mon voyage sera fini. Un voyage avec toi dans mon cœur.

J'espère tu m'a accompagné lisant mes petites contes avec un petit sourire: Quel fou est Siegfried. Peut-être tu me connais un peu plus. Peut-être tu auras confidence de nouveau à un ami qui t'a déçu et qui te convie à ta amitié.

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