Bergen (3)
Ein unverhoffter erzwungener Ruhetag geht zu Ende. Ein Tag an dem ich gerne unter Führung einer netten jungen Dame in Gesellschaft vieler Leute durch alte Häuser wanderte und vom Leben vor vielen hundert Jahren hörte. Wir gingen durch Bryggen, dem Stolz Bergens. Dem Weltkulturerbe.
Bryggen werden die Landungsbrücken genannt, also die alten Häfen.
Die Bryggen von Bergen waren Anfang des 14.JH von der Hanse angemietet worden und wurden zum wichtigsten Aussen-Stützpunkt.
Es lebten nur Männer in den Blockhäusern, die wie Reihenhäuser hintereinander, durch enge Gassen getrennt am Hafen errichtet wurden. Vorne am Meer standen die Lagerhäuser, dahinter die Wohnhäuser mit den Kontoren. Abgetrennt davon waren landeinwärts die Feuerhaeuser für die einzelnen Hausgruppen in denen das Feuer brannte, gekocht wurde und man sich aufwärmen konnte. Für jede Hausgruppe gab es auch ein Klo, meist mit Doppelsitz, so konnte man beim Geschäfte machen unauffällig Geschäfte machen. (Ihr erinnert Euch: In der Herberge hoch im Dovrefjell, Ryphusan, gab es auch ein doppelsitziges Plumpsklo)
Im Feuerhaus gab es einen grossen Raum in dem in einer länglichen Rinne das Feuer brannte. Darüber hingen an Zahnstangen die Töpfe in denen gekocht wurde. Die Zähne in den Stangen ermöglichten das genaue Einstellen der Höhe und somit der Temperatur. Der Spruch "Einen Zahn zulegen" soll darauf zurück gehen.
In diesen Männergesellschaften gab es grob gesagt die Lehrlinge, die Gesellen und die Meister.
Die Lehrlinge waren nicht zu beneiden. Sie mussten die niedrigsten Dienste tun und wurden zur Strafe ausgepruegelt. Es wurden auch andere harte Erziehungsmittel angewandt. Ein Beispiel wurde erzählt: ein Lehrling wird ueber das Feuer bis unters Dach hoch gezogen. Dann wird allerlei stinkendes und rauchendes Zeug ins Feuer geworfen. Wenn der Lehrling hustet und keucht werden ihm Fragen zur Beantwortung gestellt.
Der Meister hatte einen eigenen Raum, der von keinem betreten werden durfte außer er war geladen. Von dort hatte er eine Geheimtreppe in einem Schrank so dass er verschwinden konnte wenn ein unangenehmer Gast z. B. ein Gläubiger vor der Tür stand.
Geschlafen wurde in Schrankbetten, so wars in den ungeheizten Häusern wenigstens im Bett erträgelich. Die Lehrlinge schliefen zu zweit in einem Bettkasten, der uns heute für einen zu klein vorkommt.
Die Bettkaesten von Meister und Gesellen hatten eine große Einstieglucke zum Zimmer und eine von einem Nebenraum, so dass die Lehrlinge die Betten machen konnten ohne das Zimmer zu betreten. Der Geselle konnte außerdem durch diese Lucke die Lehrlinge in ihren Zimmern überwachen.
Also Ihr seht, das waren rauhe Sitten. Aber immerhin! Die Hanse wurde die mächtige Hanse auch dadurch.
Es wurde natürlich noch viel mehr angeschaut und erzählt aber um das zu erleben fährt Ihr lieber selbst mal nach Bergen. Hier wird's zu lang und ich schreibe und schreibe und ihr lest es vielleicht gar nicht.
Ein bisschen spazieren gegangen bin ich natuerlich auch wieder, habe den Dom besucht und das Theater umrundet und das Monument von Edvard Grieg nochmals fotografiert und das mit so einer Inbrunst, dass ich plötzlich aus 30m Entfernung ein wildes deutsches Geschrei hörte: an der Ampel holte ich den Mann ein und fragte ihn was das solle. Ich störte seine Frau im Bild. Ich sagte ihm, ich schäme mich seinetwegen wegen seines Benehmens. (Als Deutscher in Norwegen eine fremde Person anzubrüllen!)
Ich war auch am Rosenkranztårnet, dem Turm der Festung am Eingang zum Hafen. Dort steht auch die Håkonshallen aus dem 11.JH. Ein dänisches Schiff lies 1944 im deutschen Auftrag riesige Tonnen Dynamit am Hafeneingang explodieren. Auch dieses wertvolle Ensemble war damals zerstört worden. Die Genaeude sind wieder originalgetreu aufgebaut worden bis ca. 1960.
Auf meiner Wanderung von Oslo nach Trondheim war ich mehrmals an Gedenktafeln für Partisanen vorbei gekommen, und habe natuerlich auch Kriegerdenkmäler gesehen. Deutschland hat sich auch hier nicht mit Ruhm bekleckert.
Und dann dieses Auftreten eines Deutschen in diesem liebenswürdigen Land! Zum schämen.
Ma chère amie. Tôt je serai chez moi. La randonnée était joli mais chez moi c'est aussi joli, plus joli parce-que c'est chez moi.
En savant que tu pensais à moi je voyais souvent, chaque arrêt, à ma smart phone pour tes saluts. N'est-ce je suis pas un petit fou?
Et toi? N'est-ce pas tu une petite
folle, jolie, aimable, tendre? C'est une jolie conte avec un fin merveilleux - je suis sur, ma chérie.