Lubań
30km gewandert und nicht gewusst wo schlafen. Denn die angeschriebene Pfarrei, die eine Herberge anbietet, hat nicht geantwortet.
Aber Lubań ist ein nettes kleines Städtchen mit einem großen Rathaus und einem richtigen vornehmen Hotel und das tut guuut!
Besonders die Polnische Suppe, den genauen Namen muss ich morgen nochmals nachfragen, hat's mir angetan. Eine cremige gelbe Suppe mit kleingehacktem Ei und kleinen Fleischstückchen die ganz zart waren, so dass ich vermute, es waren Kutteln. Und das wäre nun das erste Mal dass ich Kutteln gegessen hätte. ...
Es war eine abwechslungsreiche Wanderung durch eine grüne Landschaft. Schöne kleine Dörfer auch sehr grün weil die Häuser weit auseinander stehen. Gärten und Häuser sind sehr gepflegt und überall gibt's Blumen.
Vor lauter Grün bin ich am ältesten Baum Polens, möglicherweise ganz Mitteleuropas, vorbei gelaufen ohne ihn wahrgenommen zu haben. Schon in Königsbrück war ich darauf hingewiesen worden. Es ist eine 1200 Jahre alte Eibe. Das Hinweisschild sah ich erst als ich schon 1500m weiter war. So ist das Leben: Versäumt, für immer vorbei. Wieder was zum Nachdenken.
Natürlich gibt's auch ruinöse unbewohnte Häuser und Zeugen der sozialistischen Vergangenheit. Wie hier in Lubań. Angrenzend an die kleine schnuckelige Innenstadt stehen Plattenbauten, manche saniert, manche original.
Manche Leute haben mich auf der Straße angesprochen. Ich erinnere mich besonders an eine sehr wortreiche Begegnung mit einem alten Mann, der extra vom Rad gestiegen war. Er erzählte mir lächelnd eine kleine Geschichte und ich erzählte ihm von meiner kleinen Reise und wir verabschiedeten uns lächelnd und keiner hatte etwas verstanden und doch hatten wir alles verstanden,
Ma chère amie, j'espère tu t'amuses en lisant mes lettres. Je les écris - aussi - en pensant à toi mon rêve.