Rancho Tamiza (Kolejka)
Also heute früh hat der Chef des Restaurcjo Nowa das Frühstück serviert und er hat für mich telefoniert und mit vielen Worten mein Zimmer reserviert, hier in der Ranch Tamizo. Viele Worte deshalb, weil es hier heute laut hergehen soll. Wenn ich mir vorstelle ich hätte mit meinen drei Worten polnisch angerufen und sie hätten in polnisch geantwortet: "im Prinzip ja, aber...... " dann wäre wahrscheinlich nichts draus geworden.
So aber lief ich frühmorgens optimistisch in die Morgensonne. Nicht vergessen, ich lauf immer noch nach Osten!
Gleich hinter Ozimek ging's in den Wald und praktisch erst kurz vor dem Ziel kam ich wieder raus. Ich war begeistert über weichen Waldboden auf kleinen Waldwegen gelaufen, folgte stundenlang sandigen Fahrspuren und schließlich einem schnurgeraden Forstweg, der mir ins Unendliche zu führen schien.
Wie der Wald lichter wurde und Felder mit weidenden Kühen auftauchten, Bauern mit Heuwendern über die Wiesen tuckerten, im Dorf die Leute in ihren Gärten die Rasenmäher anwarfen oder Zäune strichen und ich da zwischendurch wanderte war es als wäre ein Fenster aufgemacht und frische Luft zöge herein.
Ja vielleicht bin ich kein Waldmensch, mag er noch so abwechslungsreich sein. Denn das war er. Es gab sogar zwei wunderschöne Seen darinnen und weil's sandiger Boden war gab's weiße Sandstrände und badende Leute dazu.
Den Weg hatte ich am Computer zuhause geplant und nach meiner Wegeplanung lief ich meistens, manchmal war mein Weg allerdings ein wasserführender Kanal. Also liebe Leute, wenn ihr nach der Hybrid-Karte plant und im Wald zeichnet sich etwas dunkles längliches ab, aufpassen, es muss nicht zwingend ein Weg sein. So wurden heute nämlich aus geplanten 18km an die 25!
Und dann bin auch noch übers Ziel rausgeschossen, weil ich mein Ziel, also diese Rancho, falsch eingetragen hatte. Google konnte es mir auch hier nicht zeigen.
Und so irrte ich im Nachbarort ein paar mal hin und her dort wo nach meinen Angaben das Ziel sein sollte, dann wendete ich die Methode an, die seit Jahrtausenden funktioniert: Ich fragte! Und es funktionierte. Mit vielen Worten, Gesten, Zeigen und einem lieben dziękuje und proszę. Ja es half alles nichts, ich war zwei Kilometer zu weit gelaufen.
Das hier ist ein Reiterhof etwa so wie bei Ahnerts. Allerdings bieten sie auch Betten zum Übernachten an und ich lieg jetzt in einem von drein in diesem Zimmer. Es ist mein Zimmer. Draußen in der großen Diele essen gerade Halbwüchsige, die vermutlich hier Reiterferien machen, unten im Gastraum spielt die Musik für eine Gesellschaft. Im Bett lieg ich und erzähl Euch was.
Coucou ma douce copine, c'est tôt, l'anniversaire, mais ici ce n'est pas la Toskane. Dommage. Mais aussi en Pologne on pourrait manger un dîner extraordinaire! ;-))