Sivizzano
Da sieht man wie ein schon altgedienter Pilger Hoffnung und Zuversicht verlieren kann und ich bin immer wieder selbst schockiert, wie schnell man dann auch noch die Nerven verlieren kann. Ich bin heute früh voll Zuversicht losmarschiert, eine leichte Tour von 20km vor mir. Ich hatte geplant zwei lange Tagesetappen in drei aufzuteilen.
Medesano
Nach einem kleinen Erholungsschläfchen, nach vorangenossener Dusche, sitz ich nun vor einer Bar in Medesano neben einer sehr belebten Durchgangsstrasse vor meinem Gläschen Wein, was soll ich denn sonst tun.
Fidenza
Es wird allerhöchste Zeit, dass ich wieder eimal etwas schreibe. Aber die letzten Tage haben mich so angestrengt, oder es war so viel los, oder ich war so müde, dass ich nicht mehr schreiben konnte.
Vercelli, Robbio
Nach einer schweißtreibenden Tour mitten durch die Reisfelder bin ich hier in Robbio, einem Städtchen, von dem ich bis jetzt nichts wußte, so gegen 4 Uhr gelandet. Das war jetzt die erste Strecke, die ich auf der als "Via Francigena" markierten Strecke, von Vercelli aus gegangen bin.
Casalbeltrame
Eigentlich hab ich gedacht, heute nichts zu schreiben. Aber nach der Wanderung ln sengender Sonne auf Nebenstrassen mit sehr eiligen Itaenern in Autos, einer bremste mal scharf und blieb neben mir stehen, ich dachte er wolle mir was Liebes sagen. Es war eine junge Familie, sportlich, braun gebrannt. Der energische Mann am Steuer wollte wissen: "grande piscina" da oder dort, dabei deutete er nach hinten und vorn. Ich natürlich machte ein blödes Gesicht, denn mit einer "piscina" hatte ich mich nun wirklich nicht beschäftigt. Er sagte "grazie" und schoss mit quitschenden Reifen davon.